Dienstag, 17. März 2015

Der Kommissar: Rudek (Erstsendung 12.1.1973)

Im Anschluss an eine Konferenz nimmt der Geschäftsmann Doberg (Siegfried Lowitz) seinen Geschäftsfreund Rudek (Ernst Schröder) in ein Bordell mit, das Spaß mit blutjungen Mädchen verspricht. Für Rudek wird dieser Ausflug zu einem Homo Faber Erlebnis, steht er doch plötzlich zu seinem Entsetzen und grenzenlosem Zorn seiner Tochter Ursula (Ilona Grübel) gegenüber, die gemeinsam mit der Nachbarstochter Heidi (Hildegard Krekel) offensichtlich seit geraumer Zeit professionell anschaffen geht. Am nächsten Morgen liegt der Zuhälter Manuel Derrick (Sky Dumont) erschlagen im Flur seiner Wohnung, in der er das Bordell betrieb.
Für Kommissar Keller und seine Mitarbeiter kommt es nun darauf an, die Ereignisse des vorangegangenen Abends zu rekonstruieren, ein aufgefundener Zettel weist den Weg zu Doberg und damit auch zu Rudek und dessen Tochter.
Alte Herren, die mit jungen Damen anbändeln (wollen) sind ein außerordentlich beliebtes Motiv bei Reinecker. Zwar bezahlen die alten Herren ihre Lüsternheit nicht mit dem Leben, sie werden aber mit peinlichen Fragen und einem Mordverdacht konfrontiert. Die Auflösung kommt, das macht einen guten Krimi aus, für den aufmerksamen Zuschauer nicht wirklich überraschend.
Neben den routinierten Krimistars Lowitz, Schröder und Klaus Schwarzkopf wirkt in einer Nebenrolle die "Orion"-Admiralin und Dürrenmatt-Ehefrau Charlotte Kerr mit.
Eine besondere, wenngleich natürlich völlig unbeabsichtigte humorvolle Note erhält diese Folge dadurch, dass Reinecker hier erstmals den Namen Derrick verwendet, den später sein berühmtester und langlebigster Krimiheld und dessen Serie erhielten. "Jemand hat den Zuhälter Derrick erschlagen", und das auch noch aus dem Munde des späteren "Alten" Siegfried Lowitz, das hat etwas. Sky Dumont, späterer Dauergast bei "Derrick", überzeugt hier in seiner Rolle als schmieriger und zutiefst unmoralischer, wenngleich nicht uncharmanter Zuhälter.

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